Heilpädagogische Früherziehung
Die Heilpädagogische Früherziehung für blinde und sehbeeinträchtigte Kinder unterstützt Kinder ab Geburt bis zum Eintritt in die 1. Klasse und begleitet und berät deren Bezugspersonen.
Unsere Fachpersonen fördern die Kinder ganzheitlich mit Schwerpunkt in der visuellen Wahrnehmung oder im Umgang mit Blindheit. Sie führen Low Vision-Abklärungen durch, unterstützen die Kinder in der Entwicklung ihres Sehvermögens und vermitteln Grundlagen in Lebenspraktischen Fähigkeiten sowie Orientierung und Mobilität. Förderung und Beratung finden am Wohnort des Kindes statt.
Die Bedürfnisse des Kindes und seiner Familie stehen im Zentrum. Da die Lebenskontexte von Familien vielfältig sind, erhält jede Familie eine individuell auf ihre Bedürfnisse angepasste Begleitung. Die Beratung der Eltern und Bezugspersonen betrifft vor allem den Umgang mit der Sehbeeinträchtigung oder Blindheit des Kindes und daraus folgenden Erziehungs-, Entwicklungs- und Unterstützungsfragen. Auch der Prozess der Einschulung wird begleitet.
Wir arbeiten eng mit den zuweisenden Fachstellen wie Orthoptik oder Augenärztinnen und Augenärzten sowie anderen involvierten Fachpersonen zusammen.
Anspruch auf diese Unterstützung haben blinde oder sehbeeinträchtigte Kinder, auch mit zusätzlichen Beeinträchtigungen, welche im Kanton Bern oder in den deutschsprachigen Teilen der Kantone Freiburg oder Wallis wohnen. Finanziert wird die Heilpädagogische Früherziehung durch den jeweiligen Wohnkanton der Familien.
Wenn Sie eine oder mehrere der untenstehenden Fragen bejahen, könnte Ihr Kind Förderbedarf haben.
- Reagiert Ihr Kind nicht auf Licht?
- Ist Ihr Kind durch Licht stark geblendet?
- Schaut Ihr Kind Sie nicht an, lacht es nicht?
- Stösst sich Ihr Kind oft, stolpert es oft?
- Interessiert sich Ihr Kind wenig für das Spielen mit anderen Kindern?
- Greift Ihr Kind nicht nach Gegenständen?
- Beobachten Sie bei Ihrem Kind ein Augenzittern oder Schielen?
- Zeigt Ihr Kind eine auffällige Kopf- oder Körperhaltung?
- Beobachten Sie bei Ihrem Kind ein häufiges Zukneifen der Augen?
- Nimmt Ihr Kind Bücher auffällig nahe vor die Augen?
Eine unverbindliche Kontaktaufnahme ist jederzeit für Eltern als auch für Fachpersonen möglich. Für eine Anmeldung benötigen wir das von den Eltern ausgefüllte Gesuchsformular des Wohnkantons und einen Bericht eines Augenarztes oder einer Orthoptistin.
Kinder sind neugierig. Kinder wollen ihre Umgebung entdecken. Kinder lernen, wenn sie die Welt entdecken. Kinder, die nicht sehen, machen dies auch. Sie tasten, riechen, hören ihre Umgebung.